Smartphone und Babyphone – durchbreche den täglichen Überwachungswahn!
WhatsApp, Snapchat und Co. – es nervt!
Dauernd vibriert oder klingelt das Handy, ein unglaublicher Ansturm von Nachrichten, Fotos und vielem mehr warten dann meist auf dem Bildschirm. Aber es nervt! Meine Freundinnen ticken alle gleich in der Beziehung. Sobald sie ein Einkaufszentrum, ein Laden oder Derartiges betreten, dauert es nicht mehr lang, bis das Smartphone gezückt wird und die eigene Fratze als Selfie veröffentlicht wird.
Sie kennen das?
Mein Handy bimmelt ununterbrochen und Freundin A sendet mir 12 Fotos auf einmal. Nicht, dass ich eifersüchtig auf ihre Shopping-Touren oder dergleichen bin: Mich nervt es einfach kolossal, dass man stetig seine Gedanken, Momente und Ähnliches mit anderen per Smartphone teilen muss. Verstehen Sie mich nicht falsch, ich shoppe auch gerne! Jedoch sende ich keine zwölf Fotos an meine Freundinnen, um deren Resonanz auf die Kleidungsstücke zu bekommen!
Das Gleiche gilt für Partys. Meine Freundin A und ich, wir gehen sehr gerne und oft auf Partys. Eben als Ausgleich zur stressigen Arbeitswelt. Doch ich möchte ungern acht Fotos auf meinem Handybildschirm vorfinden, wenn es mal wieder heißt, wir treffen uns gleich auf einer Party.
Da frage ich mich immer wieso? Wieso muss man immer alles dokumentieren, festhalten und verbreiten? Ich bin zwar sehr modern, lege dennoch sehr viel Wert auf Face-To-Face-Konversationen. Wenn mir jemand auf der Party sagt, mein Kleid sähe umwerfend aus, zählt dies um einiges mehr, als wenn ich auf WhatsApp drei verliebte Emojis zugesendet bekomme.
Zudem ärgert mich folgende Situation ungeheuerlich: Wir haben mal wieder seit langem einen großartigen „Mädelsabend“. Drei meiner Freundinnen und ich sitzen in einem Restaurant, trinken Rotwein und tauschen uns über unterschiedliche Dinge aus. Bis dann das Essen kommt und alle drei ihr Handy zücken, um das Bild ihres Essens auf einer Social-Media-Plattform hochzuladen. Bitte Mädels, lasst es!
Überwachungswahn mit dem Babyphone
Vor einem halben Jahr hat meine Freundin dann ein Baby zur Welt gebracht. Ich durfte das umwerfende Mädchen bereits auf dem Arm haben und es strahlte mich so süß an. Natürlich freue ich mich unheimlich für meine Freundin, jedoch gibt es eine Sache, die mich vehement stört. Mal ganz abgesehen davon, dass ich jeden Tag unzählige Bilder vom kleinen Fratz auf meinem Smartphone finde …
Eines Abends war ihr Mann außer Haus und sie lud mich ein, einen Film bei ihr zu schauen, während das Kleine seelenruhig in ihrem Zimmer schläft. Wir schauten einen lustigen Film, aber meine Freundin schaute stetig nur auf das Babyphone. Als das Kleine sich räusperte, sprang sie panisch auf und ging zu ihr. Ist das nötig?
Ich denke nicht, vor 100 Jahren gab es noch keine Babyphone und trotzdem sind mir keinerlei Probleme bekannt. Meine Freundin erzählte mir anschließend, sie überwache ihr Kind auch beim Spielen, wenn sie zum Beispiel die Spülmaschine ausräumt. Hierzu muss ich sagen, dass ich dieses Verhalten als vollkommen überzogen erachte. Fürsorge ist natürlich wichtig, aber das ist keine Fürsorge mehr, das ist ein Überwachungswahn, welcher durch die Neuzeit ausgelöst wurde.
Man muss nicht immer alles kontrollieren und überwachen können, aber so denken leider viele heutzutage, da es nun die entsprechenden Möglichkeiten gibt. Ich finde, man sollte auch mal die technischen Geräte weglegen und das Wachstum des Babys mit eigenen Augen bewundern!